
Stressberatung
"The moment you change your perception is the moment you rewrite the chemistry of your body."
Bruce H. Lipton
AB WANN WIRD STRESS ZUR GESUNDHEITSGEFAHR?
Stress wird in der Sprache oft negativ verwendet. Dabei ist Stress nicht ausschließlich negativ. Der Mensch ist seit der Steinzeit Gefahren und Herausforderungen ausgesetzt, die das Stresssystem aktivieren, dafür sorgen, dass Energie umverteilt wird und wir in Sekunden zu maximaler Leistung kommen können (Fight or Flight). Energie, Reaktion und Kraft benötigen wir, um zu kämpfen oder zu flüchten. Andere Körpersysteme wie die Verdauung, das Immunsystem oder die Fortpflanzung werden dabei kurzzeitig unterdrückt.
Dieser Mechanismus ist überlebenswichtig und hat sich in der Evolution bewährt. Eine kurze Stressreaktion hat keine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit, da der Körper wieder in einen entspannten Zustand zurückfindet. Aber der Mensch ist nicht für chronischen, langanhaltenden Stress gemacht. Viele Menschen befinden sich heute in einem Zustand, der „unlösbar“ erscheint, mit Stressoren, die sich nicht ändern lassen: Beruf, Hypotheken, finanzielle Sorgen, die Pflege von Angehörigen, toxische Beziehungen, ständiger Input und Erreichbarkeit, negative Nachrichten. Hält diese Situation lange an, befindet sich der „Sympathikus“-Nerv im Daueralarmzustand, während der „Parasympathikus“-Nerv immer weniger aktiv ist. Stresshormone wie Cortisol sind zunächst erhöht, aber irgendwann werden die Rezeptoren resistent (Cortisolresistenz). Der Körper findet dann nicht mehr in ein Gleichgewicht zurück. Die Ursachen für chronische Stressbelastungen sind vielfältig und müssen genau ermittelt werden. Sie können sowohl extern (z. B. Giftstoffe) als auch intern (z. B. chronisch stille Entzündungen) sein. Neueste Studien zeigen, dass chronischer Stress die größte Gesundheitsgefahr unseres Jahrhunderts darstellt und nicht zu unterschätzen ist, wenn es um Prävention oder Regeneration geht.

People need to realize that their thoughts are more primary than their gene, because the environment, which is influenced by our thought, controle the genes.
Bruce H. Lipton
Folgen und Beschwerden durch chronischen Stress
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Energiemangel, Müdigkeit, Erschöpfung
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Reizbarkeit, Depressionen
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Hoher Blutdruck / Blutzuckerspiegel
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Verdauungsbeschwerden (Übelkeit, Durchfall, Verstopfungen, Reizdarm)
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Schwindel, Tinnitus
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Kopfschmerzen, Migräne
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Schlafstörungen
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Stoffwechselstörungen
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Verspannungen (Schulter-Nackenbereich)
Prävention und Möglichkeiten
Die kPNI bietet verschiedene Ansätze zum Thema Stressbewältigung auf körperlicher und mentaler Ebene. So können wir uns in Phasen mit Mikronährstoffen, wie Adaptogenen, stärken oder durch Strategien wie „Reframing“ – das Neuformulieren von Stressoren – Stressbewältigung erreichen. Ein gut funktionierender Darm, die Darm-Hirn-Achse und die Produktion von Neurotransmittern haben ebenfalls einen positiven Einfluss.
Wir wissen, dass eine intermittierende Lebensweise, wie hormetische Reize (alte, evolutionäre Stressoren), unsere Stresstoleranz erhöhen kann. Hierzu zählen Atemtechniken, Kälteanwendungen wie Eisbaden, Bewegung in der Natur und Fastenperioden. Auch hier betrachten wir den Menschen individuell: Nicht jeder reagiert biochemisch gleich auf Stress, nicht jeder hat dieselbe Bewältigungsstrategie oder findet gleichermaßen gut in die Regeneration zurück. Hier spielt auch die Genetik eine Rolle. Jeder Mensch hat eine andere Stresstoleranz.
COMT- und MAO-Polymorphismus
Neueste Studien und wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Genetik und Epigenetik eine entscheidende Rolle dabei spielen, wie wir mit Belastungen umgehen können. 30 % der Menschen in Europa haben eine Mutation des COMT-Gens, was dafür sorgt, dass der Abbau von Stresshormonen wie Dopamin und Noradrenalin verlangsamt ist. Diese Menschen haben ein erhöhtes Risiko für Angststörungen, Depressionen, Burn-out oder andere psychische Erkrankungen. Die verminderte Gen- und Enzymaktivität lässt sich jedoch durch epigenetische Faktoren und Mikronährstoffe positiv beeinflussen.